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stories:rockiesMarcus und ich in den Rockies. Mit unseren texanischen Freundinnen Poonum und Sima. Eine Art Tagebuch. Viel Spass beim Lesen....
der erste tagDienstag, 12. Juni Flug von Boston über Minneapolis/St. Paul nach Calgary. Dort treffen wir Poonam und Sima, nehmen unser upgegradedes Mietauto in Empfang und starten direkt zu einer Tour in Richtung Banff National Park. Wir kommen bis nach Lake Louise, wo unsere beiden Mädels tatsächlich von unserer hervorragenden hausmacher Leberwurst probieren. Abends ist es taghell bis 21:45! banffMittwoch, 13. Juni Wir schlafen bis 9:40 am, sind aber bis 12:40 pm immer noch in Calgary. Regen. Dann brechen wir zu einer coolen Fahrt bis auf die Passhöhe des Icefield Parkway auf. Dort ein kleiner Spaziergang am Seeufer, der von einem Wettersturz jäh unterbrochen wird. Rückfahrt. Cruise durch Downtown Calgary — nicht wirklich spannend. Wir genehmigen uns ein Bierchen und eine Zwiebelsuppe unter Gas-Wärmestrahlern bei Loco Luis. glacier npDonnerstag, 14. Juni Aufstehen um 7 am, Abfahrt in Richtung Glacier National Park ist dann um 8:40 am — selbstverständlich ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Wir tanken zum ersten Mal und stellen fest, dass unser V6 Aggregat um die 10l/100km verbraucht. Geht ja. Übrigens sieht man die Rockies sehr wohl von Calgary aus. Im Glacier National Park legen wir einen kurzen Stop ein, für einen Spaziergang zur Sun Point Gorge und irgendwelchen Falls. Dann fängt es wieder an zu regnen. Aha. Wir beschließen in Richung Yellowstone weiter zu fahren. Das führt uns durch riesige, weite, leere Prairien nach Great Falls, einem Tüpfelchen im Nichts. yellowstoneFreitag, 15. Juni Gestern gab's Dinner in 'nem Country - was auch immer Restaurant. Forelle mit baked potatoes. Nächtigen durfte ich in dieser Nacht auf einem superweichen Klappbett, aber wenn man Urlaub auf der Straße macht, empfindet man das als sehr komfortabel. Abends schicke ich dann noch meinem Kumpel Alex eine Email und nenne ihn dabei Andreas. Ups! Kurz vor 11am geht's los in Richtung Yellowstone: 180 Miles to go. Dort angekommen, checken wir erst mal in das $100/Nacht Holiday Inn ein. Beim Einkaufen in Bozeman treffen wir glücklicherweise eine nette Dame, die uns brandheisse Wildlife-watching Tipss gibt. So machen wir uns denn auf den Weg ins Grizzlybear territory — und tatsächlich: wir sehen einen einzelnen Bären rumtrotteln, und dank enthusiastischer, professionell ausgestatteter Wildlife-Watcher auch eine Mutter mit ihren beiden niedlichen Jungen. (Im Fachjargon der Grizzlybären-Experten nennen die Jungtiere sich Cubs.) Während wir da so stehen und beobachten, wird es empfindlich kalt: auf über 2000m nach Sonnenuntergang kann das schon mal so passieren... Beinahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dass wir auch noch eine Büffelherde mit ganz vielen Kälbern gesehen haben, dazu haufenweise Elks und Deer und anderes Kleinvieh old faithfulSamstag, 16. Juni Heute ist Old Faithful Tag. Aber bis es so weit ist, ist es erst mal wieder spät. Auf dem Weg zum alten Verlässlichen schauen wir die Mud Paint Pots und den Grand Geyser an. Netterweise spuckt der auch gleich während wir dort sind. Die Mädels scheinen nach der ersten heißen Quelle dem ersten Geyser das Interesse verloren zu haben, insbesondere Sima. Na gut — mir egal! Bei Old Faithful gibt's Picnic und währenddessen bricht der alte Knabe auch schon aus. Wir machen uns auf einen "Trail" zum O.F. Overlook Point, dort beobachten wir den nächsten Ausbruch des Geysirs. Auf dem "Rückweg" treffen wir auf haufenweise Geysire und heiße Quellen, "verlieren" die Mädels und machen tausende Bilder. Als wir uns ca. 2 Stunden später wieder treffen, sind die beiden bitter sauer und verweigern jegliche Konversation... Hmmm — whatever. Zur Abrundung des Tages fahren wir nach Mammoth, dort haben die heissen Quellen Terassen wie in Pamukkale in der Türkei gebildet. Auf dem Weg dorthin kommt ein Grizzly bis auf 15 Meter an unser Auto ran - sehr cool! Bei den Terassen geht die Sonne unter, ich finde die auch nach einem ganzen Tag (geo-)thermischer Features nicht mehr soo toll. Auf dem Rückweg sehen wir noch mal einen umherstreifenden Grizzly und einen flüchtenden Schwarzbären. Zum Abschluss dieses Tages hauen Foot und ich uns die All-you-can-eat-BBQ-Ribs rein. Geilo! sonntagSonntag, 17. Juni Poonum ist krank und will pausieren. Gut, warum nicht? Also ziehen Marcus und ich alleine los, in Richtung Great (Grand?) Canyon of the Yellowstone. Ausserdem planen wir eine längere Wanderung. Der Canyon ist cool, ziemlich gelb (warum dur?) und wir sehen brütende Fischadler. (Der Ami pflegt diese Tiere "osprey" zu nennen.) Von verschiedenen Aussichtspunkten hat man klasse Sichten auf die beiden Wasserfälle und den Canyon. Vermutlich am besten ist der Artist Point auf der Südseite, den wir erst am Nachmittag nach unserer Wanderung aufsuchen. Nachdem wir den Trailhead für unsere Wanderung zum Overlook Peak angesteuert haben, packen wir fröhlich unser Picnic in die Rucksäcke. Als wir allerdings das "Frequent Bear Area" Schild sehen, verlässt uns der Mut und wir beschließen erst zu essen: Leckere Brotzeit mit Bier und allem, was so dazugehört. Dann laufen wir los, suchen uns Bärenknüppel und drehen trotzdem um, als wir nach etwa zehn Minuten auf eine 1a Bärenwiese stoßen. Wir planen um, vielleicht ist der Mt. Washburn doch eine bessere Wahl. Zumindest ist er höher :-) Der Aufstieg ist ohne Bärsichtung oder sonstige Tiere in 75 Minuten erledigt. Die letzten Meter sind extrem windig, um nicht zu sagen stürmisch. Zum Glück gibt es eine kleine Aussichtskabine. Das Gipfel-Beweis-Bild ist zum Glück gelungen! Der Abstieg ist kalt und kurz, am Ende treffen wir einen Vater, der seinen Sohn "verloren" hat; bis wir aber losfahren sind die beiden wieder vereint. Als Rückweg haben wir uns den South-Loop ausgesucht. Ein gute Wahl, denn unterwegs sehen wir einen Weisskopf-Seeadler, das Wappentier der USA und einen Schwarzbären, der uns sein Hinterteil zeigt. coloradoMontag, 18. Juni Fahrt nach Estes Park, CO in der Nähe von Denver. Aufstehen um 5 am, los geht's um 6 am. Wir fahren nach Süden durch Yellowstone und Teton National Park. Nach und nach wird die Landschaft trockener und beinahe wüstenartig. Foote zockt auf der I80 110 mph... Nach 12-13 Stunden Fahrt kommen wir an. Marcus und ich ziehen noch los, um den Sonnenuntergang von der über 12.000 ft hohen Passstraße im Rocky Mountain NP zu sehen. Wir sehen zwei Coyoten und haufenweise Elk (Deer?). Oben treffen wir zwei Guys aus Florida und Tante mit Nichte aus Denver. Abends gibt's noch zwei Biere und dann sind wir auch rechtschaffen müde. a day offDienstag, 19. Juni Morgens gönne ich mir ca. 20 Minuten Höhentraining in Form von Joggen. Puhhh - bin schon lange nicht mehr gerannt. Beim Frühstück beschließen Foot & ich einen Relaxo-Tag einzulegen mit "nur" Shoppen. Ich kaufe ein paar Souvenirs für die zu Hause gebliebenen und natürlich auch für mich :-) Zum Lunch trinke ich einen Malt-Shake in einer old-fashioned Milk-Bar mit sehr netten Bedienungen. Marcus kauft sich einen Cowboy Hut und wir beschließen Tomb Raider anzuschauen. Der Film ist bis auf die Hauptdarstellerin nicht so der Hit. Abends essen wir geilo Steak und freuen uns schon wieder auf einen dynamischen Start in Richtung Badlands und Rapid City. badlandsMittwoch, 20. Juni Es kommt wie es kommen muss: Vor 10 am ist kein Fortkommen denkbar — Marcus: "Das sind die langsamsten Ami-Tussis überhaupt!" Nach hunderten von Kilometern und stundenlanger Fahrt erreichen wir das entmutigende Wounded Knee Memorial. Wenig später sind wir in den Badlands, einer genialen Erosionslandschaft. Leider haben wir keine Zeit groß was anzuschauen oder zu laufen. Wir fahren noch bis nach Rapid City, wo es zum Dinner den bewährten 39ct Instant Nudel Topf mit heissem Wasser aus der Kaffeemaschine gibt :-) mt. rushmoreDonnerstag, 21. Juni Heute stehen Mt. Rushmore, Crazy Horse, Devil's Tower und die Fahrt zurück gen Westen in Richtung Yellowstone an. Mt. Rushmore ist cool, allerdings würde ich es nicht in eine Kategorie mit den Pyramiden oder anderen Weltwundern stecken, so wie die Amis das tun. Aber trotzdem sind die "vier Hackfressen" wie Marcus sie nennt — George Washington, Thomas Jefferson, Theodoore Roosevelt und Abraham "Abe" Lincoln — schon eindrucksvoll in Granit gehauen. By the way! Ich sollte mal zum Klettern herkommen.... Crazy Horse ist dagegen enttäschend: Zwar ambitioniert und als indianisches Monument konzipiert, ist es seit über 50 Jahren in Bau, kaum fertig und kostet $ 19 Eintritt. Danach folgt mal wieder eine Episode aus "Kartenlesen, Route Finding, Männer & Frauen und Emanzipation." Die Moral von der Geschichte ist, dass ich doch (meistens) Recht habe... die folgenden zwei, drei Stunden fahren wir auf einer ässerst geraden, super betonierten Landstraße in Richtung Devil's Tower. Dieser Turm ist vulkanischen Ursprungs, dergestalt, dass Magma langsam aufgestiegen ist bis kurz unter die Erdoberfläche, dann erkaltet, kristallisiert und in die typischen Säulen zerbrochen. Freigelegt wurde der Tower durch dir Erosion der umgebenden Schichten. Auch ein geiles Klettergebiet, aber ziemlich schwer glaub... Alles in allem: Ehrfurchtgebietend! Auf der Fahrt gen Westen entwickeln Marcus und ich den Plan, am Freitag äusserst früh aufzustehen und noch mal ordentlich Wildlife Watching in Yellowstone zu machen — uns fehlen noch die Wölfe!! Das Dinner wird immer spärlicher, heute gab's gerade mal noch eine halbe Flasche Coke, eine Banane und einen Apfel. wolves...Freitag, 22. Juni |
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